Überleitung Lugnez

Bestehende Kraftwerke stärken

Blick ins Val Lumnez | © Kraftwerke Zervreila AG – KWZ
Blick ins Val Lumnez

Dank fünf neuer Wasserfassungen wird die erneuerbare Stromproduktion im bestehenden KWZ-Kraftwerkspark wesentlich gesteigert. Durch das Projekt werden zusätzlich 16’000 Haushalte mit Strom aus Wasserkraft versorgt.

Darum geht’s

  • Das Projekt sieht den Bau von fünf Wasserfassungen vor, die Teile der Abflüsse aus Nebenbächen des Glenner (Glogn) fassen.
  • Das Wasser wird unterirdisch durch einen 13 km langen Stollen in das bestehende Ausgleichsbecken Zervreila geleitet und von dort als Produktionsreserve in den Stausee gepumpt oder direkt als Laufwasser verarbeitet.
  • Das zusätzliche Wasser lässt den Ausbau der Stromproduktion um jährlich 80 GWh – Strom für 16’000 Haushalte – zu. Zudem wird die Versorgungssicherheit für Vrin und Lumbrein durch Bau einer zweiten Zuleitung erhöht.
  • Das Projekt stärkt die Versorgungssicherheit mit Strom aus Wasserkraft. Dabei verzichtet es vollständig auf den Bau neuer Kraftwerkszentralen. Das zusätzliche Wasser wird auf der bereits vorhandenen Infrastruktur zu Strom turbiniert.
  • Wo wird das Projekt realisiert?

    Die fünf Wasserfassungen im Projekt Überleitung Lugnez (rot markiert) führen das Wasser über einen 13km langen unterirdischen Stollen dem Ausgleichsbecken Zervreila zu. Dieses ist Teil der Kraftwerke Zervreila AG (KWZ) und liegt in der Gemeinde Vals im Kanton Graubünden. Die Weiterverarbeitung des Wassers zu Strom erfolgt auf bestehender Infrastruktur.

    1. Stausee Zervreila
    2. Zentrale und Ausgleichsbecken Zervreila
    3. Schütze Peilertal
    4. Ausgleichsbecken Wanna
    5. Zentrale Safien Platz
    6. Ausgleichsbecken Safien Platz
    7. Zentrale Rothenbrunnen
    8. Staumauer Egschi
    9. Zentrale Realta

  • Welche Wasserfassungen sind geplant?

    Das Wasser der Aua da Cavel wird auf 1’860 m ü.M. gefasst und durch einen 2.95 km langen Stollen in südlicher Richtung in das Gebiet Puzzatsch geleitet. Auf einer Höhe von 1'830 m ü.M. wird das Wasser der Val Ramosa gefasst. Weiter führt der Stollen über die Aua da Diesrut in das Gebiet Vanescha, wo das Wasser der Aua da Diesrut sowie der Bäche Blengias Nord und Val Stgira gefasst wird. Von hier aus führt das Stollentrasse mit einer Länge von 3.4 km bis zum Ausgleichsbecken Zervreila auf 1'732 m ü.M.

  • Warum macht das Projekt Sinn?
    • Ausbau erneuerbare Energie: Durch die zusätzlichen 32 Mio. m³ Wasser werden weitere 16’000 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgt. Zudem wird die Versorgungssicherheit für Vrin und Lumbrein durch den Bau einer zweiten Zuleitung
      erhöht.

    • Stabiles Wasseraufkommen – gesicherte Restwassermengen: Die ökologischen Grundlagen für das Projekt werden seit 2004 durch ein fundiertes und qualifiziertes Monitoring verifiziert. Diese hohen Standards werden über alle Projekt und Betriebsphasen hinweg stets beibehalten.

    • Bestehende Kraftwerke stärken: Die nötige Infrastruktur für den Produktionsausbau ist bereits vorhanden (Ausgleichsbecken, Speicherpumpen, Kraftwerkspark, Netzanschluss). Es werden keine neuen Kraftwerkszentralen gebaut.

    • Regionale Projekteigner mit langjähriger Erfahrung: Die KWZ erzeugen seit 1958 Energie aus Wasserkraft. Als ortsansässiges Unternehmen ist KWZ mit den Menschen, der Region und der Natur tief verbunden und verwurzelt.

    • Wirtschaftliche Standortvorteile: Vom Investitionsvolumen über rund 139 Mio. Franken profitieren das lokale Gewerbe und die Bauwirtschaft.

    • Steuereinnahmen und Konzessionsenergie: Dank Wasserzinsen, Wasserwerksteuern und Steuern fliessen jährlich rund 1.4 Mio. Franken an die öffentliche Hand (Gemeinden und Kanton). Die acht Konzessionsgemeinden profitieren zudem von einem Energiebezug zu Vorzugskonditionen (Konzessionsenergie).
  • Werden für das Projekt neue Kraftwerke gebaut?

    Nein, das Projekt sieht lediglich die Realisation der Überleitung Lugnez zur Nutzung von Wasser aus Nebenbächen des Glenner vor. Die Stromproduktion erfolgt weiterhin vollumfänglich in den bestehenden vier Kraftwerkszentralen der KWZ.

  • Welches sind die nächsten Schritte?
    • Abschluss  Restwassersanierung: Finalisierung und Verabschiedung der Massnahmenpakete
      zur Restwassersanierung auf den bestehenden KWZ-Produktionsanlagen. Der dafür nötige Beschluss
      der Bündner Regierung wird demnächst erwartet.

    • Umweltverträglichkeitsbericht (UVB): Ergänzender Bericht zum UVB 1. Stufe mit Fokus auf die Auswirkungen des Projekts auf Auen entlang des Glenner.

    • Erteilung Konzession: Konzessionsgenehmigungsentscheid durch die Regierung des Kantons Graubünden.

    • Bauprojekt: Ausarbeitung Bauprojekt und UVB 2. Stufe für die öffentlichen Auflage.

    • Geologische Untersuchungen: Die Methoden für den Stollenbau müssen den spezifischen geologischen Gegebenheiten entsprechen. Ebenfalls werden Deponiestandorte für das Ausbruchsmaterial bestimmt.

    • Hydrologische Messungen: Bereits 2004 wurden an diversen Standorten permanente Messstationen zur Bestimmung des Wasseraufkommens installiert. Die erhaltenen Daten bilden seither die Basis zur Bemessung der ganzjährigen Restwassermenge und werden laufend evaluiert.
  • Wieviel kostet das Projekt?

    Die Investitionskosten belaufen sich auf rund CHF 138.8 Mio. Gemäss Energiegesetz und
    Energieförderungsverordnung kann mit einem Investitionsbeitrag im Umfang von 60 Prozent durch die öffentliche Hand gerechnet werden. Für die Finanzierung zeichnen die Aktionäre der KWZ verantwortlich.

  • Wann wird mit der Umsetzung gestartet?
    Nach Konzessionsgenehmigung durch den Kanton Graubünden wird das Bauprojekt inklusive Terminplanung ausgearbeitet und zur Genehmigung beantragt. Danach erfolgt der Baustart. Die KWZ gehen von einer Bauzeit von 2 bis 3 Jahren aus. Derzeit können noch keine Termine kommuniziert werden.
  • Wer realisiert das Projekt?

    Die Kraftwerke Zervreila AG (KWZ) mit Sitz in Vals wurde 1952 als Partnergesellschaft
    gegründet und erzeugen seit 1958 Energie aus Wasserkraft. In den vier Kraftwerkszentralen Zervreila, Safien Platz, Rothenbrunnen und Realta werden jährlich rund 550 GWh Energie – Strom für 110’000 Haushalte – produziert. Das Aktionariat der KWZ besteht aus der SN Energie AG, Alpiq Suisse SA, Axpo Hydro AG, dem Kanton Graubünden sowie den 10 Konzessionsgemeinden.

  • Weitere Informationen

    Aktuelle Informationen zum Projekt werden laufend auf dieser Seite publiziert. Anfragen für Projektvorträge oder Medieninformationen nehmen wir gerne unter info@kwz.ch entgegen.

3D-Animation «Überleitung Lugnez»

Durch Anklicken des Bildes können die geplanten Wasserfassungen und der Verlauf der Druckleitung im Originalgelände entdeckt werden.

Kontakt

Geschäftsleitung

Kraftwerke Zervreila AG
Vadianstrasse 59
9000 St. Gallen
Tel. +41 (0)71 228 40 70
info@kwz.ch

Produktion

Kraftwerke Zervreila AG
Station Rothenbrunnen 9
7408 Cazis
Tel. +41 (0)81 650 11 33
info@kwz.ch